Was die Liebe ist

Ein Gedicht aus dem letzten Jahrtausend

Sie sagt:

Ich will dich warm in meine heilenden Arme schliessen
und ich werde dich loslassen, wenn dich das heilt.

Ich werde Dir meine Antworten auf  Deine Fragen geben, nicht, damit Du nach meinen Antworten leben kannst, sondern damit Du Deine in Dir findest.

Ich werde nicht versuchen, Dich zu drängen oder zu manipulieren, denn sehen musst Du selbst.

Ich werde durch die Welt gehen und mit offenen Augen sehen. Und ich werde im Glücke erstrahlen, wenn ich sehe, dass auch Du dies tust.

Und ich werde Dir Zeit geben, jede Zeit der Welt, werde Dich nicht drängen, denn Liebe kennt keine Zeit.

Ich werde mich hüten, von Dir eine absolute und generelle Liebe zu verlangen. Frei wirst Du im Herzen bleiben, wenn Du merkst, dass Du mir schadest, wenn Du Dir schadest und dass Du Dir schadest, wenn Du mir schadest. So werde ich mich hüten, Dir einen Scha­den zuzufügen und werde mich hüten, Dich Deiner Freiheit zu berauben.

Am allerhöchsten ist die Hoffnung, dass zwei Menschen nebeneinander frei sein können, ohne zu Verzichten und ohne zu manipulieren.

Einzig, was ich von Dir fordere, solange wir nebeneinander hergehen, sind Auge, Herz und Ohr. Verschliesse sie mir nicht, wenn ich darum bitte, und auch ich werde meine Sinne offen halten.

Ich werde mich Dir stellen, wenn Du Dich mir stellst. Ich gebe Dir meine Offenheit und erhoffe so die Deine.

Ich bitte Dich, mir zu verzeihen, wenn ich selber meinen Weg eines Tages nicht mehr se­hen kann. Ich bitte Dich, zu erkennen, dass auch ich nicht unfehlbar sein kann. Ich bitte Dich, meine Kleinheit zu sehen und auch diese in Deine Liebe mit aufzunehmen.

Die Liebe verlangt alles, erhofft alles, schluckt, engt ein und zerstört sich somit in sich selbst. Lass sie frei sein und lebe sie dadurch.

Wenn dies nicht unter dem Auge der Liebe geschehen kann, kann es nicht geschehen.

Ich werde Dich warm in meine heilenden Arme schliessen
und ich werde Dich loslassen, falls Dich dies heilt.